Die internationalen Handelsverflechtungen wachsen seit der Finanzkrise 2008 kaum noch, gleichzeitig nehmen protektionistische Maßnahmen zu. Die Phase ungebremster Globalisierung ist damit vorbei. Stattdessen setzt sich die Globalisierung in neuer Gestalt fort – geprägt von selektiveren Strömen und einem Klima partieller wirtschaftlicher Fragmentierung. Das verändert auch die Rahmenbedingungen für die Immobilienwirtschaft.
Besonders sichtbar wird dieser Wandel im Bereich Industrie und Logistik. Produktions- und Lieferketten rücken näher an die Endverbraucher. Dieser Prozess des Nearshorings stärkt Standorte in Deutschland und Europa: Lagerhallen, Fabriken und Distributionszentren verzeichnen eine anhaltend hohe Nachfrage.
Rechenzentren im Aufwind
Auch Rechenzentren gehören zu den Gewinnern der Deglobalisierung. Unternehmen setzen verstärkt auf EU-basiertes Hosting, um digitale Unabhängigkeit zu sichern. Neben den großen Hubs gewinnen dabei zunehmend auch Edge-Standorte jenseits vom großen Internetknotenpunkt in Frankfurt am Main an Bedeutung. Für Investoren entstehen dadurch neue Chancen in einem stark wachsenden Markt.
Demgegenüber besteht die Möglichkeit, dass ausländische Direktinvestitionen in Deutschland zurückgehen. Dies würde vor allem die Büroflächennachfrage in den deutschen Gateway-Städten wie Frankfurt, München und Berlin treffen. Während internationale Unternehmen ihr Engagement selektiver gestalten, bleibt die Nachfrage stärker auf inländische oder europäische Akteure fokussiert.
Fazit
Für Portfolios bedeutet der Megatrend Deglobalisierung eine Neuausrichtung. Gefragt sind Nutzungen und Standorte, die mit Resilienz und inländischer Nachfrage im Einklang stehen. Wer seine Strategien dementsprechend anpasst, kann auch in einem fragmentierteren globalen Umfeld erfolgreich agieren.
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Hintergrund zur Studie
Die Megatrends-Studie von PTXRE ordnet aktuelle Marktunsicherheiten in einen langfristigen Kontext ein. Statt kurzfristigen Schlagzeilen geht es um die großen Linien – die 5 D’s: Demografie, Digitalisierung, Deglobalisierung, Dekarbonisierung und Defense. Ziel ist es, Investoren, Entwicklern und Kommunen Orientierung für strategische Entscheidungen zu geben: weg vom „Noise“ hin zu den strukturellen Trends, die die Immobilienmärkte bis 2050 prägen werden.
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