Vorab: Was raten die Experten für 2026?
Andreas Trumpp FRICS, CREA® empfiehlt, den Fokus auf aktives Asset Management zu legen – nicht jede Immobilie ist gleich, und in der Differenzierung liegen die Chancen.
Sebastiano Ferrante plädiert dafür, sich der Transformation zu stellen: „Embrace the change – neue Nutzungsformen, Assetklassen und Investitionsfelder entstehen genau jetzt.“
Victor Stoltenburg sieht 2026 als Jahr der sorgfältigen Analyse: „Noch genauer hinschauen, weil sich Wertzuwachs nicht mehr automatisch ergibt.“
Piotr Bienkowski betont den Realitätscheck: „Wer gute Immobilien hat, kann auf Mietwachstum setzen – alle anderen müssen sich strategisch neu aufstellen und auf die Realität einlassen. Verschieben hilft nicht.“
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Geopolitische, technologische und regulatorische Entwicklungen haben die Spielregeln verändert. Und jetzt?
Wie es weitergeht, diskutierten im Rahmen eines PTXRE-Webinars Sebastiano Ferrante, Head of European Real Estate von PGIM, Piotr Bienkowski, Geschäftsführender bei PTXRE, Victor Stoltenburg, Geschäftsführer von Deka Immobilien und Andreas Trumpp, Head of Market Intelligence & Foresight bei PTXRE.
Sebastiano Ferrante sieht die wachsende Bedeutung alternativer Finanzierer. Europa habe angesichts der eingeschränkten Kreditvergabe durch klassische Banken Nachholbedarf. „Zu lange und komplizierte Finanzierungsprozesse“, moniert Piotr Bienkowski. Victor Stoltenburg ergänzt: „Die zurückhaltende Marktstimmung bei Core-Investoren ist das größere Problem.“
Investitionszurückhaltung institutioneller Anleger auch aufgrund eines negativen Deutschlandbildes? Piotr Bienkowski sagt: „Trotz seiner Nähe zur Ukraine wird Polen als Investitionsstandort manchmal als sicherer eingeschätzt als Deutschland.“ Für Ferrante von PGIM gibt es ein grundsätzliches Imageproblem: „Ausländische Investoren wissen nicht, wer Deutschland sein will – eine Exportnation, eine Industrienation? Solange das nicht klar ist, halten sich Investoren zurück.“
Büroimmobilien in Toplagen funktionieren weiterhin – mit Neuvermietungen zu steigenden Mieten. Piotr Bienkowski sagt: „In Frankfurt werden wir in diesem Jahr die Marke von 60 Euro je Quadratmeter deutlich überschreiten.“ Projektentwicklungen sind weiterhin schwer kalkulierbar, was Bestandsimmobilien strategisch aufwertet, so die mehrheitliche Meinung. Der Druck auf Nebenlagen bleibt hoch.
Wohnimmobilien bieten großes Potenzial. Aber: Der Dreisatz aus Baukosten, Grundstückspreisen und Mieten geht noch nicht auf, so die Panelisten. Lösungen liegen in effizienteren Grundrissen, standardisiertem beziehungsweise modularem Bauen sowie geringeren Standards, ohne auf ESG zu verzichten.
Künstliche Intelligenz ist eine Entwicklung, die Prozesse effizienter machen und teilweise Personal ersetzen wird, um demografische Lücken zu schließen. „Im kommenden Jahr wird sich entscheiden, welche Lösungen und Produkte marktfähig sein werden“, sagt Piotr Bienkowski

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